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Besuch in Dongora im November 2012: Die Kinder freuen sich über das Plakat einer Wiener Volksschulklasse, das wir den Kindern einer 2. Klasse überreichen durften. - Ein schönes Beispiel für den Austausch von SchülerInnen in Äthiopien und in Österreich

AKTUELLE BILDUNGSSITUATION IM VIKARIAT AWASA - SÜDÄTHIOPIEN:

Im Süden Äthiopiens, im Vikariat Awasa, ist der Schulbesuch für Kinder der ländlichen Regionen noch immer nicht selbstverständlich. Vor 13 Jahren hat das Vikariat Awasa (ein Vikariat ist vergleichbar mit einer Diözese bei uns) bei der Caritas Auslandshilfe Vorarlberg um Unterstützung und den Aufbau eines Bildungsprojektes für Kinder in den ländlichen Dörfern angefragt. Dieses Projekt wurde auch vor 16 Jahren gestartet. Michael Zündel, damals schon bei der Besichtigung der Schulsituation im Projektgebiet und beim Aufbau des Projektes als ehrenamtlicher Mitarbeiter federführend mit, dabei erinnert sich: „Wir haben zahlreiche Dörfer und Schulen besucht während unserer ersten Besichtigungsreise. Meist saßen bis zu 200 Kinder in einer einzigen Klasse, nicht einmal eine Handvoll davon waren Mädchen. Ein fataler Zustand, zumal damals schon klar war, dass gerade der Zugang für Mädchen zu Schule und Bildung von entscheidender Bedeutung werden würde. Das Wissen um die Bedeutung sauberen Trinkwassers, gesunder Ernährung der Kleinkinder und Aufklärung im Bereich der Pandemie HIV/AIDS sind nur drei von zahlreichen Beispielen, die den Schulbesuch von Mädchen ungemein wichtig machen.

BILDUNGSSITUATION 2102

16 Jahre nach Initiieren des Projektes erhielten im Schuljahr 2011/12 17.347 Kinder und Jugendliche in den ländlichen Gebieten die Möglichkeit, die Schule zu besuchen, meist Kinder, deren Eltern die umgerechnet 3 Euro Einschreibgebühr pro Schuljahr ohne die Unterstützung aus dem Projekt „Bildung für Awasa“ nicht aufbringen könnten. Weiters betrug im vergangenen Schuljahr der Mädchenanteil in den 48 Schulen des Vikariats 47%. Das zeigt, dass auch in diesem Bereich konnte in den letzen 16 Jahren viel Überzeugungsarbeit – gerade gegenüber den Eltern, die zuvor kaum auch ihre Töchter zur Schule schickten -  geleistet wurde.

QUALITÄTSINITIATIVE

Das Vikariat startete im Schuljahr 2011/12 ein Programm zur Qualitätsverbesserung der schulischen Ausbildung. Diese Initiative konnte auch von SCHRITTE IN ÄTHIOPIEN dank der großzügigen Spendentätigkeit und Initiativen einiger unserer Mitglieder mit unterstützt werden. So finanzierte unsere Organisation einen Großteil des Erweiterungsbaus der Kidane Meheret School in Awasa-Stadt und des Neubaus der Warra-Primary-School, die inzwischen ebenfalls fertig gestellt ist. Darüber hinaus konnten in bereits 6 Schulen neue Bibliotheken - Möbel und Bücher - eingerichtet werden. Das stellt eine entscheidende Bereicherung für die Infrastruktur und die Qualität beim Lernen dar. Diese Qualitätsintitiative wird übrigens auch heuer wieder fortgesetzt: Wir bitten Sie daher wiederum um Ihre Unterstützung und Ihre Spenden.

BILDUNG ALS BASIS EINER SELBSTBESTIMMTEN ZUKUNFT

Bildung ist letztlich die Basis, um den Menschen der Region eine wirkliche Chance auf ein selbstbestimmtes, eigenständiges Leben zu ermöglichen. Für junge Frauen, die ihrerseits ein starkes Selbstwertgefühl aufbauen können und wissen, wie sie sich vor HIV/AIDS schützen können und wie sie sich als Frauen in einer nach wie vor stark männerbestimmten Kultur und Tradition in Äthiopien mehr und mehr behaupten können, ist dies von entscheidender Bedeutung.

„Was wir in 16 Jahren erreicht haben, ist enorm“, meint Michael Zündel, der mindestens einmal im Jahr auch selbst im Projekteinsatz in Awasa ist. „Wir sind hier auf einem sehr guten und erfolgreichen Weg. Dafür braucht es einerseits gute Projektpartner vor Ort, die wir mit dem Team des Vikariats Awasa gefunden haben, andererseits auch das nötige Geld, das in den letzten Jahren zum allergrößten Teil durch die Aktivitäten unseres Teams und dem Erlös der Produkte der Initiative kinderspuren aufgebracht werden konnte."


AKTUELLE IMPRESSIONEN DER PROJEKTREISE IM NOVEMBER 2012:
Stolze BIlanz: 17.437 Kindern und Jugendlichen in 48 Schulen konnte im Schuljahr 2011/12 der Zugang zu Bildung ermöglicht werden. 47% der Kinder und Jugendlichen waren Mädchen.
Die oberen 5 Bilder geben EInblicke in die Schule in Arramo, einer äußert ärmlichen Gegend des Vikariats, in der zahlreiche Kinder an Mangelernährung leiden. Daher wurde im Herbst 2012 ein Programm gestartet, das allen Kindern in Arramo an Schultagen ein warmes Mittagessen in der Schule ermöglicht.
Die neue Schule in Garba, vor 1 Jahr fertig gestellt, bietet rund 1000 Kindern nun helle Räume, jedem einen eigenen Arbeitsplatz - und bald schon auch eine eigene Bibliothek.
Während unseres Projektbesuchs konnte der Erweiterungsbau der Kidane Meheret School in Awasa feierlich durch Bischof John Milioratti eröffnet und eingewiehen werden.
Der Bau der neuen Primary-School im kleinen Dorf Warra war im November noch im Gange, die Schule ist inzwischen fertig. Einen großen Anteil an der Finanzierung hat unser Vereinsmitglied Günter Schwarz (oben links), der sich mit der Initiative "Helfen macht Schule" sehr engagiert hat. Rechts unten sehen Sie zwei Kinder, die schon im November sehr sehnsüchtig auf die Fertigstellung der neuen Schule gewartet haben.
6 Schulen konnten im vergangenen Schuljahr mit Bibliotheken ausgestattet werden. Eine wichtiger Schritt in der Verbesserung der Schulqualität. Unser Mitglied und großzügiger Spender für diese Qualitätsinitiative, Michael Wolfrum (unten links), und unser Erziehungskoordinator Tarekegn Urumo (mit der roten Jacke) freuen sich über die professionell eingerichteten Schulbibliotheken und den großen Zuspruch, den diese bei den Kindern finden!


PROJEKTÜBERSICHT IN AKTUELLEN FAKTEN:


• Projektevaluierung und -gründung 1997

• inzwischen Unterstützung von 17.437 Kindern und Jugendlichen im Schuljahr 2011/12, die die Schulen des Vikariats besuchen; 47% der Kinder und Jugendlichen sind Mädchen;

• 48 Schulen, vorwiegend Dorfschulen

• Erweiterungen und Neubau einiger Schulen, die letzte davon in Warra, die eben erst fertig gestellt wurde

• Unterstützung von ca. 5.000 Kindern bzw. Eltern beim Aufbringen der jeweiligen jährlichen Einschreibgebühr von umgerechnet rund 3 Euro

• Einrichtung einer eigenen Abteilung für Schule und Erziehung in der Diözese Awasa, die von Tarekegn Urumo sehr kompetent und engagiert geleitet wird

• Verbesserung der pädagogischen Qualifikation sowie der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen, die in den Schulen des Vikariats unterrichten (diese werden inzwischen zum teil auch direkt vom Staat Äthiopien bezahlt)

• Intensivierung der Qualitätsverbesserung der Bildungsarbeit im Vikariat, sehr erfolgreich durch das neue Programm der Qualitätsinitiative

• Finanzierung von ca. 50.000 - 70.000 Euro jährlich für die Umsetzung des Projektes in den vergangenen 3 Jahren, zum Großteil durch die Aktivitäten unseres Projekt-Teams und durch die Initiative kinderspuren



EIN HERZLICHES DANKESCHÖN AN ALLE, DIE DIESES PROJEKT UNTERSTÜTZTEN UND DURCH IHRE SPENDEN ERST ERMÖGLICHEN!


(
aktualisiert am 20. Mai 2013, Michael Zündel)

Das Projekt besteht seit 1997 und ermöglicht inzwischen mehr als 20.000 Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Schulbesuch.

PROJEKTPARTNER:
Vikariat Awasa, Südäthiopien
Caritas Auslandshilfe - Vorarlberg





SPENDENKONTO:

SCHRITTE IN ÄTHIOPIEN

Konto-Nr. 03100-723356
BLZ: 20604

IBAN: AT062060403100723356
BIC: SPFKAT2B

Betreff:
Bildung für Awasa



INITIATIVE KINDERSPUREN

der gesamte Erlös der Produkte der Initiative kinderspuren fließt in das Projekt "Bildung für Awasa"