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FAMILY-SUPPORT - GONDAR

Am Stadtrandgebiet der nordäthiopischen Stadt Gondar leben zehntausende Menschen weit unterhalb des Existenzminimums. Die Familien hatten bis zum Zeitpunkt der Evaluierung und des Beginns dieser Projektzusammenrarbeit im Jahr 2007 oft keinen Zugang zu trinkbarem Wasser, die Mädchen und Frauen mussten dieses auf beschwerlichem Weg durch gefährliches Waldgebiet und stundenlangen Fußmarsch in Kanistern in die Hütten schleppen. Die Menschen waren zum Zeitpunkt der Projektevaluation in schlechtem gesundheitlichen Zustand, zudem deprimiert von der Tatsache, dass die Stadtregierung in Gondar kein Gehör für sie hatte, weder was die Versorgung mit trinkbarem Wasser betraf noch die Unterstützung der vielfach alleinverantwortlichen Frauen, um ihre Familien versorgen zu können, die Kinder ausreichend zu ernähren und mit Medikamenten zu versorgen oder sie zur Schule schicken zu können.

Durch die Formierung der sozialen NGO WOGEN, die sich zum Ziel setzte, benachteiligten Menschen in Gondar zu helfen, entstand eine Projektkooperation und –partnerschaft mit dem Schwerpunkt auf benachteiligte Familien – das Projekt „FAMILY-SUPPORT - GONDAR“ wurde aus der Taufe gehoben.


DETAILLIERTE EVALUIERUNG UND ERKENNTNISSE

Nach nunmehr mehr als fünf Jahre langer intensiver Zusammenarbeit mit der Organisation WOGEN und zahlreichen Initiativen und Gründungen verschiedener Kooperativen haben wir von November 2012 bis April 2013 unter Zuziehung des erfahrenen Experten Dr. Michael Wolfrum (der diese unmfangreiche Evaluierungsarbeit übrigens völlig unentgeltlich umsetzte!) eine intensive Evaluierung der Projektkooperation mit WOGEN vorgenommen.

Die Ergebnisse dieser Evaluierung bestätigen den Weg unserer bisherigen Zusammenarbeit und eröffnen in Zukunft noch weitere Verbesserungen und Synergien, um Familien in Gondar effektiv Starthilfe und Basis auf einen eigenständigen Lebensunterhalt geben zu können.


BEISPEILE ERFOLGREICHER MASSNAHMEN IN GONDAR:

BÄCKEREI
In wenigen Wochen wird nun die Bäckerei in Produktion gehen. Die baulichen Maßnahmen sind beendet, der Energiesparofen wurde errichtet, die Schulung der Mitglieder der Kooperative wurde durchgeführt. Dieses Projekt kommt 15 direkt Begünstigten und 65 Familienmitgliedern, somit insgesamt 80 Menschen zu Gute.

15 Frauen sind Mitglieder dieser Kooperative. Beim letzten Evaluierungsbesuch im März 2013 ging das erste Brot in Produktion, das die Frauen voller Stolz präsentierten. Diese Kooperative verspricht ein sehr erfolgreiches Projekt zu werden.
WC-ANLAGE UND AUTOWASCH-AREAL
Mit besonderer Freude erfüllt uns auch folgende Kooperative: Sie wurde 2011 mit 10 Mitgliedern gegründet und mit Startkapital gefördert. Der Antrag beinhaltete, eine öffentliche WC-Anlage instand zu setzen und zusätzlich das Service von Autowäsche anzubieten. Die jungen Mitglieder der Kooperative haben mit Hilfe ihrer Einnahmen und mit größtem Engagement letztes Jahr ein zusätzliches Angebot für Autobesitzer geschaffen, womit sie sich deutlich von anderen Anbietern abheben. Sie haben uns nun von einer weiteren Ausweitung der Aktivitäten berichtet. Demnach soll neben dem Autowaschplatz ein kleines Café errichtet werden, in dem während der Autowäsche Erfrischungen und Snacks serviert werden können.
Durch das Betonieren einer Waschfläche mit integrierter Waschgrube können die Mitglieder der Kooperative auch das Waschen der Fahrzeuge von unten anbieten: EIn Marktvorteil gegenüber den meisten anderen!
GEWÜRZ- UND GETREIDE-MÜHLE
Hier wurden Mühlen angeschafft, um Getreide und Gewürze zu mahlen. Hieraus beziehen mittlerweile schon 19 Familien ihr Einkommen. Zu den weiteren von uns unterstützten Projekten zählen beispielsweise die Umsetzung von Näharbeiten, der Verkauf von Souvenirs oder eine Stoffweberei, bei der die Starthilfe in Form von Mikrokrediten vor allem alleinstehenden, HIV-positiven Frauen und deren Kindern zugute kommt. Erfolgreich umgesetzte Projekte, wie z. B. das Webeprojekt, wo Baumwolltücher für den Verkauf gewebt werden, werden nun auch in anderen Stadtteilen nach dem Vorbild der schon bestehenden Spinnerei errichtet. Hier beginnt der Transfer von Know-how in vorbildlicher Art und Weise zu greifen.
19 Familien können mit dem Betrieb der Gewürz- und Getreidemühle und der Vermarktung der Produkte ein kleines, aber sicheres Einkommen erwerben.
ENERGIESPARÖFEN:
Das sind exemplarisch ausgesucht nur einige der Projekte, die Sie unterstützen, und wir dürfen uns glücklich schätzen, diese wertvolle Hilfe dank Ihrer Spende zu gewährleisten.

Von den Mitarbeitern in Gondar dürfen wir Ihnen Folgendes übermitteln: „Sagen Sie im Namen unserer betreuten Frauen und Familien danke in Österreich!“ - Sie sehen, diese sind hochmotiviert und engagieren sich über die Maßen - teilweise auch noch intensiv in ihrer Freizeit. Sie sind auch für organisatorische Verbesserungen aufgeschlossen. Somit freuen wir uns, abermals zu dem Entschluss zu kommen, dass die Gelder ordnungsgemäß und nach bestem Wissen und Gewissen eingesetzt werden. Nur da oder dort mussten kleinere Optimierungsvorschläge, was z. B. die Reihenfolge der Arbeitsabläufe in der Buchhaltung anbelangt, getroffen werden.
Die energiesparenden Injera-Öfen sind ein Erfolgsprojekt. Nicht nur die Produktion (oberes Bild) klappt sehr gut, auch das Vermarkten der Öfen. Im Bild unten sehen Sie den Projektbetreuer Beyene vor einem Plakat, dass in einer kleinen Kaffee-Stube in der Stadt aufhängt, wo die Öfen auch ausgestellt sind und verkauft werden.
WEBE-KOOPERATIVE:
In dieser Kooperative sind insgesamt 17 HIV positiv bzw. an AIDS erkrankte Begünstigte mit einem Startkapital von 23.834,-Birr (ca. 1.000,- Euro) ausgestattet worden, um in einer eigenen Werkstätte Baumwolle zu verspinnen und dann in Webprodukten weiter zu veredeln. In der Zwischenzeit wurde der Raum der Werkstätte bereits einmal erweitert. Die Kooperative, die von WOGEN und dem microfinance office des zuständigen „kebele“ weiter betreut wird, wäre in der Lage, das Startkapital bereits jetzt zurück zu zahlen. Von unserer Seite wurde jedoch zusammen mit Mrs. Mategbosh Asmare angeregt, gegebenenfalls anstelle der Rückzahlung eine Art „Gesundheitsfonds“ zu gründen, aus dem bei entsprechender Verschlechterung des Gesundheitszustandes einzelne Mitglieder der Kooperative unterstützt werden könnten.
Kooperativen wie diese, die behinderten Menschen und AIDS-Kranken die Möglichkeit auf Arbeit und Einkommen ermöglichen, zählen sicher zu den Highlights der Programme, die wir mit WOGEN in Gondar derzeit umsetzen.
Dies sind nur einige von zahlreichen Beispielen, wie Menschen in Gondar unterstützt werden. - Es ist großartig zu sehen, wie unser und Ihr Glaube an diese Menschen sie regelrecht beflügelt, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Hier zeigt sich eindrucksvoll, wie richtig wir mit der Unterstützung mittels „Startkapital und Mikrokrediten" sowie der "Förderung einkommensschaffender Maßnahmen“ liegen.


HERZLICHEN DANK ALLEN TREUEN UNTERSTÜTZER/-INNEN UND SPENDER/-INNEN des PROJEKTES "FAMILY-SUPPORT - GONDAR"

(aktualisiert am 20. Mai 2013, Michael Zündel)

Das Projekt besteht seit 2007 und ermöglichte bereits einigen hundert Familien in Gondar eine Starthilfe in eine eigenständige Lebensbewältigung.


PROJEKTPARTNER:
NGO WOGEN, Gondar





SPENDENKONTO:

SCHRITTE IN ÄTHIOPIEN

Konto-Nr. 03100-723356
BLZ: 20604

IBAN: AT062060403100723356
BIC: SPFKAT2B

Betreff:
"Family Support - Gondar"